VORWORT Seit 1979 trainiere und therapiere ich Menschen mit dem Element und Medium Wasser, aber auch mit der Kunst, die körpereigene Schwerkraft zu überwinden und dabei Spaß zu haben. Die meisten Menschen bringen mich nur mit dem Aquatraining in Verbindung. Um so mehr freue ich mich Ihnen endlich auch meine Trainingsmethode, die ich seit 1982 außerhalb des Wassers praktiziere, vorstellen zu können. Denn meine 'Nass- und Trockenmethoden' (Wet`n Dry™) haben sich parallel fast gleichzeitig entwickelt. Meine Philosophie ist ganz einfach: 'An Land lebt der Mensch und zum Waschen geht er ins Wasser'. Von daher liebe ich es, Menschen in ihren Bewegungen so zu motivieren und einzuführen, dass sie sich selbstkritisch in den Ausführungen der Übungen gegenüber stehen, um sich somit vor Einseitigkeit und Überlastungsschäden zu schützen. Exaktheit ist oberstes Gebot, denn wenn die Technik nicht stimmt, stimmt die natürliche Körperstatik auch nicht mehr. Während der vielen Jahre meiner Berufserfahrung habe ich im gleichzeitigen Umgang mit Freizeit- und Hochleistungssportlern gelernt, spontan auf jegliche Situationen bzw. Bedürfnisse während einer Trainingsstunde zu reagieren. Intuitiv ordne ich Bewegungen zu, gehe auf die verschiedensten Sportarten ein und korrigiere sie sofort, denn in jeder Stunde arbeite ich gleichzeitig mit ca. 20 Menschen und fast alle haben jeweils eine andere Sportart, die sie mehr oder weniger professionell ausüben. Aus diesem Grund viel es mir besonders schwer, feststehende Kombinationsprogramme für dieses Buch und die DVD`s so zusammen zu stellen, dass trotzdem eine gewisse Spontaneität in den Übungsaufläufen erhalten bleibt und auch noch korrigierend in Ihren Ausführungen auf Sie einwirken kann. Mein Unterricht ist so gestaltet, dass ich erst nach der ersten Übung alles weitere folgen lassen kann. Dies unterliegt der tagesabhängigen Form und Ausführung der Trainierenden. Diese feststehenden Übungsreihenfolgen in diesem Buch oder der DVD`s, sind immer untereinander austauschbar, aber nur wenn Sie sicher sind, dass die Ausführung und die Technik stimmt. Somit wird vermieden, dass keine Wirkungsmonotonien im Geist und Körper entstehen können. Dadurch wird Konzentration, Koordination, Kraft und somit die allgemeine körperliche und geistige Kondition trainiert. Gleichmäßiges und kontinuierliches Dehnen, Kräftigen und Lockern bilden so die Basis für Training nach 'Zeitvogel'. Mit dieser Trainingsform möchte ich erreichen, dass nicht nur die physische Beweglichkeit gesteigert wird, sondern ebenso die Psychische. Meine Methode des 'aktiven mentalen Trainings' bewährt sich bereits seit vielen Jahren erfolgreich in allen Bereichen des Sports und Alltags. Hierbei handelt es sich um eine sehr effektive Gymnastikmethode, in der hauptsächlich die dreidimensionalen Bewegungsabläufe physisch und psychisch angesteuert werden und den Sinneskörpern (Wahrnehmungsorganen) wieder mehr Aufmerksamkeit bzw. Schulung zu teil wird. So befindet sich auch auf jeder Rückseite einer Kombiübung interessante und wissenswerte Anmerkungen unter der Fragestellung: 'Haben Sie das schon gewusst?'. Und vielleicht haben Sie es ja auch schon gewusst und das gibt Ihnen dann wiederum ein sicheres und entspannteres Gefühl, 'train-in and chill-out'. Wenn auch Sie nun nach 'Zeitvogel' trainieren möchten, werden Sie schon nach kürzester Zeit ein gesteigertes Leistungs- und somit Bewegungsbewusstsein im Alltag und Sport entwickeln. Der allgemeine Grundumsatz erhöht sich von Tag zu Tag. Die Flexibilität im Denken, Tun und Handeln wächst. Mit Bewegung und Ausdruck zum Ziel. In der gleichnamigen DVD können Sie zehn verschiedene Sportler mit ihrer dazugehörigen Sportart sehen. Diese sind stellvertretend für alle Sportarten die es gibt und bitte verzeihen Sie mir, wenn Ihre nicht zu sehen ist. Aber Sie werden nach diesem Training feststellen, dass Sie sich in Ihrer bald noch besser bewegen können und es gar nicht wichtig ist was man macht, sondern wie man es macht. Deshalb glaube ich, dass der Blick in den Spiegel die seitenverkehrte Unsicherheit auflöst und mein Rücken zu Ihnen gekehrt nichts mit Unhöflichkeit zu tun hat. Ich lade Sie dazu ein, egal ob Wandbuch oder DVD, ob Sommer- oder Wintersport Ihren Platz hinter mir einzunehmen. SOMMERSPORT - bekannt ist: 'Der Wintersportler wird im Sommer gemacht' und der beste Schutz gegen Verletzungen ist die Vielseitigkeit. Der Sommersportler erzielt höhere Leistungsbereitschaft und Verletzungsreduktion durch die Stabilisierung des Rumpfes. Ebenso wird er durch das Training des Wintersportlers animiert, aufgrund der teilweise mühelosen Fortbewegen des Gleitens seine Bewegungen noch fließender und energiesparender zu gestalten. Schwimmen kann man im Sommer und im Winter. Deshalb sollte das Bewegungsempfinden für das Gleiten im Wasser sensibilisiert werden. Denn die Kraft des Wassers ist überall. Radfahren ist eine Fortbewegung ohne große Belastung der Gelenke. Deshalb sollte auch hier neben dem Training der oberen und unteren Extremitäten Ausgleich wie beim Laufen geschaffen werden. Laufen ist die natürlichste Fortbewegung des Menschen. Oftmals führt dies aber zu Einseitigkeit. Deshalb sollte hier neben dem Training der unteren und oberen Extremitäten explizit die Rotationsmuskulatur des Rumpfes gestärkt werden. Tanzen ist ebenso wie Wellenreiten ein Lebensgefühl. Hinzu kommt die Ausdifferenzierung der Rhythmusfähigkeit eine Fertigkeit der Koordination. Ausgleich schult das oben Angesprochene. Bouldern ist 'Kraxeln' oder bessergesagt Klettern für Erwachsene. Deshalb sollte hier neben der allgemein körperlichen Ausbildung die Kräftigung und Beweglichkeit der Gelenke und der dazugehörigen Muskeln in ihrer langen und kurzen Form trainiert werden. Wellenreiten ist eine der vielseitigsten Sportarten. Deshalb muss hier der Körper auf allen Ebenen aktiviert und stabilisiert werden. Die physischen und psychischen Fähig- und Fertigkeiten bilden sich proportional dazu aus. WINTERSPORT - bekannt ist: 'Der Sommersportler wird im Winter gemacht' und der beste Schutz gegen Verletzungen ist die Vielseitigkeit. Der Wintersportler kann sich mit den Sommersportarten auf das Kommende vorbereiten. Er profitiert von dem Erlernten und wird dadurch in seinem Tun und Handeln leistungsfähiger und somit relaxter. Er besinnt sich über die Fähigkeiten die er sich angeeignet hat. Skifahren stellt hohe Anforderungen an den ganzen Körper. Deshalb sollte der Muskeltonus individuell den Fähigkeiten des Fahrstils angepasst sein. Langlaufen und Telemarken sind auch Fortbewegung des Menschen im Winter. Hierbei werden die konditionellen und koordinativen Fähigkeiten wie kaum bei einer anderen Sportart abgerufen. Deshalb werden neben den lokalen und globalen Muskelketten insbesondere die Rumpf- und Hüftbeuger angesprochen. Snowboarden ist eine Funsportart, die höchste Beweglichkeit im Rumpf und Stabilisierung der unteren Extremitäten erfordert. Deshalb gilt es hier, dass Fuß-, Knie- und Hüftgelenke und im speziellen die Muskulatur der Lendenwirbelsäule so zu kräftigen, dass auf Grund dieser Stabilität ein hohes Bewegungsmuster erfolgen kann. Die Rotationen des Oberkörpers können dabei ausgeglichen und in Bewegungsenergie umgewandelt werden. Eisklettern stellt eine Extremsportart des Kletterns dar. Es ist ein Tanz mit den Naturgewalten. Die Anforderungen entsprechen deren des Welltenreitens und Tanzens. Hinzu kommt die Fähigkeit: 'Mit den Augen zu fühlen und mit dem Gefühl zu sehen'. Die Vielseitigkeit und die speziellen Fertigkeiten der Bewegungsausführungen einzelner Sportarten verhelfen Ihnen, dass Sie Ihre Bewegungen komplexer und flexibler auf die jeweiligen Anforderungen anpassen und ausführen können. Dadurch wird Ihr Bewegungsempfinden entwickelt, dass zu mehr Bewegungsfreude führt. Es stellt sich das Gefühl ein, jeder Situation gewachsen zu sein. Es kann hiermit ein Fundament erarbeitet werden, welches ein neues Bewegungs- und daraus resultierendes Lebensgefühl erzeugt. Margot Zeitvogel 'train-in and chill-out'