1995 wurde in Berlin zum ersten Mal außerhalb Chinas ein Teil der privaten Sammlung des Sexualwissenschaftlers Prof. Liu Dalin aus Shanghai gezeigt, der in der Fachwelt als der "chinesische Kinsey" bekannt ist. Unter dem Titel "5 000 Jahre Sexualkultur in China" zeichnete die Ausstellung von etwa 200 Objekten eine lange kulturgeschichtliche Entwicklung nach – die des Sexualwissens und Sexualverhaltens in China. Schon früh gab es eine enge Verbindung zwischen der deutschen und chinesischen Sexualwissenschaft, die mit der Plünderung und Schließung von Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft durch die Nazis jäh unterbrochen und erst in den 1980er Jahren wieder aufgenommen wurde. Nach dem großen chinesischen Sexualreport von 1992 ist dies nun das zweite Buch, an dem Prof. Liu und Prof. Haeberle gemeinsam gearbeitet haben. Erschien das erste nur in chinesischer und englischer Sprache, so stellt nun dieses deutsche Werk eine gewisse sprachliche Balance wieder her.
