Fast pünktlich zum 80. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus veröffentlicht die Geschichtswerkstatt Harburg ein Buch über Harburger Bunker - fast vergessene Zeitzeugen, die heute nach 80 Jahren oft kaum noch zu finden sind. Das Buch beginnt mit einem Blick auf die Vorkriegszeit. Schon sehr früh begannen die Nationalsozialisten, die Bevölkerung mit Propaganda-Plakaten auf einen nächsten Krieg vorzubereiten. Das zentrale Kapitel dokumentiert 79 in Harburg gebaute Bunker, die teilweise noch erhalten sind: von Erde bedeckt, überwuchert, umgenutzt, in Hinterhöfen verschwunden. Fotos machen sie in diesem Buch wieder sichtbar. Eine Übersichtskarte in der Umschlagklappe zeigt, wo sie zu finden sind. Anstoß für das Buch gab der Röhrenbunker auf dem Kanalplatz, der durch die Initiative der Geschichtswerkstatt Harburg 2023 eine neue Funktion als Erinnerungs- und Lernort erhielt. Ihm ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Berichte von Harburgerinnen und Harburgern, die in Kellern oder anderen Schutzräumen als Kinder oder Jugendliche die schweren Luftangriffe auf Harburg erlebt und überlebt haben, sind der zweite Schwerpunkt des Buches. Ihre Erinnerungen wirken bis heute nach. Das Kriegsgeschehen in der Ukraine, in Gaza und in vielen Ländern Afrikas kommt mit erschreckenden Bildern auch zu uns. Das Schlusskapitel enthält Überlegungen zu der damit einhergehenden Kriegsangst heute.