Die Schatzverzeichnisse des Fürstentums Göttingen sind die frühesten Steuerlisten ihrer Art in Niedersachsen. Es handelt sich um Aufzeichnungen außerordentlicher Steuern, die auf Bitten des Landesherrn von den Ständen beschlossen wurden. Im frühesten Schatzverzeichnis von 1418 findet sich der gesamte Viehbestand vom Pferd bis zum Schaf. Der Vergleich mit den folgenden Listen ermöglicht Einblicke in die Bevölkerungsentwicklung und in die Siedlungs- und Sozialstruktur. Änderungen in der Steuererhebungspraxis und die zunehmende Häufigkeit dieser 'Sondersteuer' lassen Rückschlüsse auf die Kräfteverhältnisse zwischen Landesherrn und Ständen zu. Die Schatzverzeichnisse sind eine einzigartige Quelle für die Ausbildung der frühneuzeitlichen Territorialherrschaft und für die Entwicklung der ländlichen Region, in der die Mehrheit der Bevölkerung lebte. https://www.regionalgeschichte.de/detailview?no=0834