Am 19. September 1970 versammeln sich in der kleinen Tiroler Gemeinde Oberndorf mehrere tausend Menschen zu einer Protestkundgebung. Sie demonstrieren gegen den Bergbau, dessen Wiederaufnahme ein internationaler Konzern vorbereitet: Die Lagerstätte am Röhrerbühel, zuletzt Ende des 18. Jahrhunderts Schauplatz eines Silber- und Kupferbergwerks, soll nun mit modernen technischen Mitteln möglichst gewinnbringend und vollständig abgebaut werden. Doch mehr Gewicht als den Schätzen im Boden kommt nun der Erdoberfläche zu: der Landschaft als bedeutendster Ressource des aufsteigenden Tourismus.Den Reibungen, Knotenpunkten und Stimmungen in diesem Konflikt spürt die Autorin nach. Dabei verknüpft sie Archivquellen, zeitgenössische Pressemeldungen und die Erinnerungen von Zeitzeug/inn/en zu einem facettenreichen Bild: von bewegter Natur und unseren Vorstellungen über deren Aneigenbarkeit, von sich bewegenden Menschen und unserer gespaltenen Beurteilung von Mobilität.