Dieser Sammelband behandelt, vor dem Hintergrund der dem Jubiläums "100 Jahre Kriegsbeginn 1914" andauernden Kontroversen um den Ausbrauch des Ersten Weltkrieges, die diplomatisch-politischen, aber auch sozialgeschichtlichen und insbesondere militär- und rüstungspolitischen Interdependenzen der deutschen Politik vor 1914. Dass in diesem Zusammenhang den Krisenkonferenzen im November - Dezember 1912, innerhalb des Entscheidungsprozesses, auch innerhalb der politischen Reichsleitung, für einen Krieg in absehbarer Frist, ein hervorragender Stellenwert beizumessen ist, belegen die hier vorgelegten Quellen. Inzwischen hat die internationale Forschung dieses aufgenommen. Das Spektrum des innenpolitischen Kräftespiels im Kaiserreich erhält unter dem dezidiert entwickelten Blickwinkel des Sicherheitsaspektes im Innern, angesichts von Staatsstreich-, Anarchismus-,Streik-, Revolutions- und Bürgerkriegsdrohung, aus der Sicht der Militärbehörden neue Konturen – und beleuchtet auch den Kriegsausbruch 1914 neu.