„In Ihrem Hals ist was drin, das gehört dort nicht rein“, so oder ähnlich hören sich die Worte an, wenn ein Arzt einen Kehlkopftumor oder Speiseröhrenkrebs diagnostiziert. Keinen läßt dieser Schock kalt. Wer nicht betroffen ist, kann sich eine Kehlkopfoperation und die Folgen kaum vorstellen. Über unseren Hals atmen und essen wir, ohne Kehlkopf gibt es keine Umschaltfunktion zwischen Speise- und Luftröhre und keine Stimme. Unsere als Baby gelernten Schluckvorgänge und ihren Automatismus haben wir dieser Region zu verdanken. 50 Muskeln benötigt ein Schluckvorgang! Immer mehr – auch viele junge Menschen – müssen den schweren Gang in eine HNO-Klinik antreten, weil eine Kehlkopf-Krebserkrankung festgestellt wurde. Und damit sind sie den Herren in Weiß ausgesetzt, die, wie andere Berufstätige auch, mittelmäßig bis hervorragend arbeiten oder, wenn man Pech hat, berufliche Blindgänger sind. Leider schlappen viel zu viele in solch einer lebenswichtigen Situation wie die Lemminge den Ärzten hinterher und lassen sich jede Entscheidung abnehmen. Gejammert wird, wenn nichts mehr rückgängig gemacht werden kann. Ein Krankenhaus ist keine Wohlfahrtsinstitution. Die wollen bevorzugt das Geld der Privatpatienten und dann das der Kassenpatienten. Ist der unpersönliche und teilweise skandalöse Leidensaufenthalt im Krankenhaus überstanden, folgt in der Regel eine Rehabilitation. Sie soll eine weitere Heilung bewirken und das Gleichgewicht zwischen Geist, Körper und Seele wieder herstellen. Das, nicht ohne Humor geschriebene, Buch ist ein persönlicher Erfahrungsbericht über einen Kehlkopfkrebs und späteren Speiseröhrentumor. Es erzählt, wie beide entdeckt wurden, die Operation, Krankenhaus-Erfahrungen, Kompetenz von Ärzten, positive Selbstfindung in einer onkologischen Rehabilitation und vorläufige Heilung. Das Buch will Hilfe für Menschen mit einem Karzinom oder bei Verdachtsmomenten geben, beschreibt aber auch unhaltbare Zustände in unserem Gesundheitswesen. Eine kleine Starter-Checklist bietet Informationen für erste Schritte im Notfall. Für empfindsame Leser ist dieses Buch nicht geeignet, ebenso wenig für Kinder.