Helmut Draxlers Was tun? Was lassen? bietet eine anspruchsvolle Analyse der symbolischen Dimension von Politik in der Moderne. Seine zentrale These ist, dass sich Politik weder auf rein imaginäre noch auf rein reale Bestimmungen reduzieren lässt, sondern als ›symbolische Form‹ verstanden werden muss – als eine Form, die zwischen dem Imaginären und dem Realen vermittelt. Gegenüber dem Alarmismus und den Unmittelbarkeitswünschen, wie sie im (kunst-)politischen Aktivismus häufig anzutreffen sind, plädiert Draxler für eine methodische Abstandnahme: ein vorübergehendes Zurücktreten von der Aktion, um die Grundlagen politischen Denkens und Handelns neu zu bestimmen. Das Buch verbindet auf originelle Weise Ansätze aus Philosophie, Psychoanalyse und Kulturtheorie und entwickelt daraus einen eigenständigen Beitrag zur Diskussion um die Möglichkeiten emanzipatorischer Politik.