Die Dresdner Hofkapelle war im 18. Jahrhundert berühmt für die herausragenden Fähigkeiten ihrer Mitglieder, aber auch für die Genauigkeit und Eleganz ihres Zusammenspiels. Das galt nicht nur für Oper und Kirchenmusik, sondern auch für die Aufführungen von Instrumentalmusik aller wichtigen Gattungen. Von dem einstigen Repertoire sind fast 1800 Werke erhalten geblieben. Weithin berühmte Komponisten wie Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel sind darin ebenso vertreten wie Musiker, von denen heute nur noch der Name und wenige Lebensdaten bekannt sind. Seit den bahnbrechenden Forschungen von Karl Heller zur deutschen Vivaldi-Überlieferung gewann der Name Schranck No: II (als der Aufbewahrungsort dieser Sammlung für fast hundert Jahre) in Fachkreisen einen geradezu mythischen Klang. Zahlreiche Wissenschaftler und Musiker fanden den Weg in die Sächsische Landesbibliothek, um die Manuskripte zu studieren oder Wiederaufführungen unbekannter Werke vorzubereiten. Ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Digitalisierungsprojekt gab den Anstoß zu diesem Buch, in dem Grundzüge des gegenwärtigen Wissens zu den Manuskripten aus dem Schranck No: II dargestellt werden und das Forschern und Musikern eine unverzichtbare Orientierungshilfe bietet.