Oft wird zwischen Wahrheit und Wirklichkeit nicht unterschieden. Es existieren so viele Wahrheiten wie Ansichten aus der Position jedes Beobachters. Die Wirklichkeit dagegen ist einmalig. Um so mehr Wahrheiten sich zusammenfinden, desto näher kommen diese der Wirklichkeit. Eine Wahrheit ist von der Wirklichkeit so weit entfernt, wie keine Sicht auf etwa. Schon zwei Wahrheiten kommen der Wirklichkeit überproportional näher, ist die Sicht auf die Welt nur aus ungezählt vielen Positionen heraus in der Lage, eine mehrdimensionale und damit greifbare Wirklichkeit zu formen. Kann der Gedankenstrang der Wahrheit abgebrochen oder „eingefroren“ werden und diese somit über einen längeren Zeitraum gültig bleiben, so gilt Wirklichkeit immer nur für einen für Menschen kaum erfassbaren Moment und befindet sich im stetigen Wandel. In diesem Moment jedoch ist sie zweifelsfrei. Alle Momente aneinandergereiht ergeben eine immer während zweifelsfreie Wirklichkeit. Wahrheit ist subjektiv und immer meine Wahrheit. Wirklichkeit dagegen ist objektiv und unsere, und sie ist sozial, kreisen alle Wahrheiten um sie, wenngleich sie vom Einzelnen auch nicht objektiv erfasst werden kann.