Johann Gottlieb Fichte – einer der bedeutendsten Philosophen des Deutschen Idealismus – entwickelte wegweisende Gedanken zu Freiheit, Recht und Bildung. In dieser Schrift werden diese Konzepte in ihrer Bedeutung für Fichtes Staatslehre erfasst werden, die er als Deutscher naturgemäß der deutschen Nation widmete. Wie viel Staat braucht die Freiheit? Diese Frage zieht sich durch Fichtes gesamtes Werk, das in seiner Beziehung zu seinem Lebensweg vorgestellt wird. Von besonderer Bedeutung sind dabei „Der geschlossene Handelsstaat“ und die berühmten „Reden an die deutsche Nation“. Es darf nicht verkannt werden, dass Fichtes Denken stark von seiner Zeit geprägt war, die umrahmt wurde von der Französischen Revolution 1789 und dem Wiener Kongress 1815, den er knapp nicht mehr erlebte. Dennoch sind die Ideen nach wie vor aktuell, gerade in Zeiten von Globalisierung, Identitätsverlust und staatlicher Übergriffigkeit. Was kann Fichtes Vision einer auf Bildung und Kultur gegründeten Nation heute leisten? Antworten auf diese Frage werden mit Bezug auf gesellschaftliche und politische Herausforderungen unserer Zeit gesucht.