Die Verbindung von Hamburg und Bremen nach Süden gewann erst mit der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg die herausragende Bedeutung, die sie auch heute noch im deutschen Schienennetz hat. Sie war die Lebensader zur Versorgung der US-Truppen in den amerikanischen Besatzungsgebieten in Süddeutschland und Österreich. Bis zur Elektrifizierung mussten mit Dampfloks Höchstleistungen erbracht werden, insbesondere auf den Steigungsabschnitten in Hessen, nicht selten waren sogar Schiebelokomotiven erforderlich. Die Publikation konzentriert sich auf das Herzstück der Nord-Süd-Strecke zwischen Hannover und Gemünden. Die zur Dampflokzeit zahlreichen Bahnbetriebswerke entlang der Strecke werden porträtiert, dem Eisenbahnknotenpunkt Bebra und dem Bahndreieck bei Elm sind eigene Beiträge gewidmet. Fernzüge mit klingenden Namen wie „Blauer Enzian“, „Senator“ und „Alpen-Express“ gehören längst der Vergangenheit an, die ICE-Züge verkehren überwiegend über die 1991 eröffnete Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg. Heute prägen lange und schwere Güterzüge oft im Blockabstand das Bild der Nord-Süd-Strecke.