Das Verhältnis von Literatur und politischer Theorie bildet innerhalb der italienischen Literaturgeschichte einen eigenen, höchst differenzierten Traditionsstrang – und aktuell möglicherweise eines ihrer spannendsten Kapitel. Doch das Bild, das bis heute die Vorstellung des italienischen Beitrags zur politischen Theorie prägt, ist bestimmt von einem Blick auf das italienische Mittelalter und die großen Denker der Renaissance. Aber: Bleibt gegenüber diesen Referenzen ersten Ranges nicht eine ganze Geschichte ‚fiktiver‘ Quellen und dokumentarischer Zeugnisse in systematischer Hinsicht unberücksichtigt? Diese Begrenzung bedarf der Revision.