Globalisierte(s) Sorgen. Wie bekommen Lücken im deutschen Wohlfahrtssystem eine globale Dimension? Was haben deutsche Vermittlungsagenturen, Familien, die nicht wissen, wie sie Zeit und Geld für pflegebedürftige Angehörige aufbringen sollen, und eine Mutter dreier Kinder aus Polen gemeinsam? Sie alle werden zu AkteurInnen der »24-Stunden-Pflege«, einem Betreuungsmodell, das das Verbleiben älterer Menschen im eigenen Zuhause durch transnationale Arbeitsmigration und das Leben der Betreuungskraft im Haushalt der KlientInnen möglich macht. Wie gestaltet sich ein Arbeitsverhältnis, das mit einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung beworben wird? Welche Aushandlungen von Arbeits- und Freizeit und welche Beziehungen finden hinter den geschlossenen Türen deutscher Privathaushalte statt, und welche Rolle nehmen dabei Vermittlungsagenturen ein? Dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Bedürfnisse und Auffassungen wird in diesem Buch mit einer ethnographischen Perspektive begegnet, die die vielstimmigen Gleichzeitigkeiten zwischen den AkteurInnen, Agenturen, Angehörigen und Betreuungskräften einfängt. »24-Stunden-Pflege« kann für entgrenzte Arbeit wie für Dankbarkeit und Abhängigkeit stehen. Fürsorgearbeit bleibt bei diesem Betreuungsmodell vergeschlechtlichte Arbeit und reiht sich als weiteres Beispiel für Transnationale Care Work in die Auslagerung von Pflegearbeit ein.