Die empirische Studie untersucht die Vorstellungen und Wahrnehmungen gesellschaftlicher Partizipation von türkeistämmigen Heiratsmigrantinnen mittels einer Habitus-Hermeneutik. Der Habitus, der durch die Dimensionen sozialer Praxis und sozialer Milieus geprägt ist, formt sich über soziale Beziehungen in verschiedenen Lebensbereichen wie Familie, Arbeit und Beruf, Freizeit, Kultur und Religion. Um zu analysieren, inwiefern die soziale Herkunft den Verlauf des Integrationsprozesses beeinflusst, wird eine Differenzierung nach Milieuzugehörigkeit und Kapitalarten vorgenommen. Die Datengrundlage bilden leitfadengestützte, lebensgeschichtliche Interviews mit türkeistämmigen Heiratsmigrantinnen, die ihre primäre (innerhalb des Familienkreises) und sekundäre (durch Schule, Beruf und gegebenenfalls Universität) Sozialisation in der Türkei abgeschlossen haben, bevor sie durch Eheschließung nach Deutschland migrierten. Die Arbeit gibt erstens Aufschluss über die horizontale und vertikale Positionierung türkeistämmiger Heiratsmigrantinnen im sozialen Raum, bewertet zweitens diese Positionen in Relation zu sozialen Konfigurationen und zeigt drittens die Persistenz des Habitus im Prozess der gesellschaftlichen Partizipation auf.