Sharjah und das benachbarte Ra’s al-Khaimah, seit Jahrhunderten Herrschaftsgebiet der Qawasim, haben sich im Laufe der Zeit zu bedeutenden Wirtschafts- und Seemächten entwickelt, mit territorialen Besitztümern sowohl an der arabischen als auch an der persischen Golfküste. Ende des 18. Jh. spielten sie eine entscheidende Rolle im Geflecht der gemeinsamen und widerstreitenden Interessen, deren nationale und regionale Auswirkungen das Leben der Menschen in der Golfregion beeinflussten. Anfang des 19. Jahrhunderts sah sich der erste Shaikh Sultan bin Saqr al-Qasimi so großen Zwängen und hohem Druck ausgesetzt, dass er 1820 schließlich den „Allgemeinen Seevertrag“ mit Großbritannien unterzeichnete. Der Vertrag sicherte den Briten die Vorherrschaft im Golf und die Kontrolle der Handelsrouten nach Indien und Fernost. Durch eine Reihe von Zusatzverträgen band die britische Krone die Shaikhs der sogenannten Vertragsküste des Arabischen Golfs eng an Großbritannien. Zwar konnten die Shaikhs ihre inneren Angelegenheiten selbst regeln, jedoch nur, solange sich daraus kein Konflikt mit der britischen Hegemonie ergab und deren umfassende Kontrolle aller regionalen Angelegenheiten nicht gefährdet war. Mit einer Kombination aus sanfter Diplomatie und erbarmungslosem Zwang hielten die Briten ihre absolute Vormachtstellung in der Region aufrecht. Der vorliegende zweite Teil knüpft an den ersten Band an und vermittelt ein detailliertes Bild einiger Entwicklungen, die für Sharjah und die Golfregion zwischen 1932 und 1951 von großer Bedeutung waren. Der zivile Flughafen in Sharjah verwandelte sich in eine Militärbasis und diente auch als geheimer Zwischenstopp für Flüge, die Juden aus Ostasien und China in den damals neugegründeten Staat Israel brachten.