Das Genre ist die narrative DNS jeder Story und seine Wahl somit die wichtigste dramaturgische Grundsatzentscheidung, die Drehbuchautor*innen und Schriftsteller*innen treffen müssen. Die über Jahrhunderte hinweg ausgeprägten Wirkmechanismen von Genres bestimmen die rituelle Kraft, mit der Filme, Serien, Literatur und Videogames Milliarden Menschen in ihren Bann ziehen. Aber welche Erzählformen gibt es überhaupt und an welchen oft fließenden Grenzen machen sich ihre Eigenheiten fest? Wie mischt man Genres miteinander und spielt mit ihren Konventionen? Welche sind kommerziell besonders erfolgreich und warum? Wie berücksichtigt man die Sehgewohnheiten der Zuschauer*innen und welche Rolle spielen Trends und Zeitgeist dabei? Und was ist der Grund, warum sich die deutsche Kultur mit diesem Thema so schwertut? Dieses Buch ist als Nachschlagewerk für alle gedacht, die Spaß daran haben, moderne Geschichten für ein breites Publikum zu entwickeln und dabei nach einer gemeinsamen Sprache suchen. Es bietet erstmals ein nachvollziehbares Kategorisierungssystem für Film- und Seriengenres an, das jedoch genauso für Romanciers und Gamewriter einen hohen Nutzwert bietet. Das typische Figurenpersonal, Konfliktfelder, Themen und Motive aller wichtigen narrativen Gattungen werden übersichtlich vorgestellt, miteinander verglichen und anhand zahlreicher Beispiele illustriert. Das Buch regt dadurch zu neuen Betrachtungsweisen der Storykonzeption an, die deutsche Fiction-Autoren fit für das Streaming-Zeitalter machen sollen.