Die Soziologin und Politikwissenschaftlerin Renate Mayntz (*1929) gehörte über viele Jahrzehnte zu den führenden Vertretern erst der Gemeindestudien und Organisationssoziologie, dann der Verwaltungswissenschaft und später der Gesellschaftsforschung. Ihre Vita ist mit einer Reihe von Schlüsselereignissen der deutschen Zeitgeschichte verknüpft. Die Nachkriegszeit erlebte sie unter amerikanischer Besatzung, die Ereignisse um »1968« an der Freien Universität in West-Berlin. Während der Kanzlerschaft Willy Brandts engagierte sich Mayntz in der Politikberatung und verarbeitete die dort gewonnenen Erfahrungen später in ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Im Gespräch mit Ariane Leendertz und Uwe Schimank blickt die Gründungsdirektorin des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung auf ihre Lebensgeschichte und ihren beruflichen Werdegang zurück und erläutert ihr Selbstverständnis als eine der Aufklärung durch Wissenschaft verpflichtete Sozialwissenschaftlerin.