Die Endlichkeit der Rohstoffe und die Verletzlichkeit unserer Umwelt waren und sind Herausforderungen, auf die jede Generation unter den sich wandelnden wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen ihre Antworten finden muss. Dieser Band legt dazu neuere Forschungen aus historischer Perspektive vor, vereint unter der Leitfrage: War Nachhaltigkeit ein durchgängiger Entwicklungsprozess, und verlief er linear? Die Autoren beschäftigen sich u.a. mit Strategien zur Regeneration des Waldes, mit den ökologischen Auswirkungen des Bergbaus, Recycling, Folgen industrieller Entwicklung und mit der Wahrnehmung von Umweltproblemen. Deutlich wird, dass Nachhaltigkeit als Konzept bzw. Leitbild in verschiedenen Epochen aus unterschiedlichen Gründen verfolgt wurde: Sie trat dort in den Vordergrund, wo ökonomische Zwänge – etwa Mangel an natürlichen Ressourcen wie Holz und Bodenschätzen – keine großen Spielräume ließen. Aber auch pragmatische Überlegungen führten – im Sinne "prozeduraler Nachhaltigkeit" – zu ressourcenschonender Wirtschaftsweise. Mit wachsendem Umweltbewusstsein trug man ökologischen Überlegungen schließlich zunehmend auch aus ökonomischen bzw. strategischen Gründen in der Unternehmenspolitik Rechnung.