Gehälter als Preise für den Faktor Arbeit gehören auch für die vorindustrielle Zeit zu den grundlegenden Themen der Wirtschaftsgeschichte, denn in ihnen findet das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage auf den Märkten seinen Niederschlag. Die Preise stellen damit ein zentrales Element des wirtschaftlichen Geschehens dar. Das Material für die entsprechenden Forschungsvorhaben ist in sehr unterschiedlicher Form überliefert: So fördert die Suche in den deutschen Archiven neben Marktprotokollen, Preiskuranten, Polizeirapporten und Registern als Quellen für sich relativ frei bildende Preise auch eine Vielzahl verschiedenartigster Taxen – obrigkeitlicher Preisvorschriften – zutage. Sie stellen eine Besonderheit unter den preishistorischen Dokumenten dar, deren Eigenart bisher in der Literatur nur wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde. Der hier abgedruckte Vortrag von Hans-Jürgen Gerhard, gehalten anlässlich der Feier seines 70. Geburtstages, schließt diese Lücke.