Aus dem Spanischen übersetzt von Edda Liess Die Redekunst vor dem Volk im 1. Jahrhundert v. Chr. als Element der politischen Strategie der Politiker sowie die Art und Weise, wie ihre Reden die Bevölkerung Roms erreichten und diese beeinflußten, sind die Hauptthemen dieses Buches. Die römischen Volksversammlungen (contiones) werden als Schauplatz der politischen Debatte, als Rahmen für eine direkte Verbindung mit der Plebs, als Quelle der Popularität eines Redners sowie der politischen Propaganda untersucht. Die römischen Politiker waren darauf bedacht, persönlich in Volksversammlungen aufzutreten, um für ein bestimmtes Programm zu werben, politische Pläne zu rechtfertigen, einen Gegner zu verunglimpfen, eine Mobilisierung des Volkes zu fordern, eine öffentliche Meinung zu erzeugen, sich gegen Beschuldigungen zu verteidigen und Gerüchte in Umlauf zu setzen oder zu entkräften.