Alle Kinder und Jugendlichen unbesehen ihrer sozialen und kulturellen Herkunft, ihrer Sprache oder anderer Verschiedenheiten in ihren Fähigkeiten und ihrer Entwicklung zu fördern, ihnen die individuell bestmöglichen Bildungschancen zu gewähren, gehört zum Grundauftrag der Schule. Doch trotz der allgemeinen Bildungsexpansion können die Schweizer Schulen die unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder nach wie vor nur mangelhaft ausgleichen. Die Beiträge dieses Sammelbandes nähern sich den Bemühungen um schulische Integration zunächst aus wissenschaftlicher Sicht. Namhafte Vertreterinnen und Vertreter der interkulturellen und integrativen Pädagogik analysieren den bislang unbefriedigenden Umgang der Schulen in der Schweiz und in Deutschland mit Heterogenität und zeigen Perspektiven zu einer verbesserten Integration auf. Auf Fragen der Grund- und Menschenrechte in Bezug auf die Schule geht der Beitrag von Judith Wyttenbach und Walter Kälin ein. Weitere Beiträge geben Einblicke in neuere Forschungsergebnisse zum Umgang mit Mehrsprachigkeit in der Schule, zu Bildungsbiographien und zur Berufswahl sowie zu schulischer Selektion. Ergänzt wird die wissenschaftliche Sicht durch Berichte von Praktikerinnen aus Schule, Sozialarbeit und Beratungsinstitutionen zum altersgemischten Lernen, zum Umgang mit interkulturellen Konflikten und zur Gewaltprävention. Abschliessend wird ein Blick auf Länder wie Italien, Schweden und Finnland geworfen, in denen schulische Integration selbstverständlich praktiziert wird.