Als Haydn bei seiner zweiten Englandreise in Passau Station machte, wurde er Ohrenzeuge einer fremden Chorbearbeitung seines Orchesterwerkes über die „Sieben letzten Worte“. Verfasser war der dortige Domkapellmeister Joseph Friebert, und Haydn war davon recht angetan – nur: „Die Singstimmen, glaube ich, hätte ich besser behandeln können“. Er besorgte sich eine Abschrift und machte sich daran, auf dieser Grundlage eine eigene Vokalfassung zu erstellen; die Textvorlage wurde dabei weitgehend übernommen. Das von Haydn selbst besonders geschätzte Vokalwerk wurde von den Zeitgenossen begeistert aufgenommen. Die vorliegende Studien-Edition basiert auf dem Band (HN 5822) der Gesamtausgabe des Joseph Haydn-Instituts, Köln.