Johann Sebastian Bach entwickelte in seinen Präludien und Fugen die barocke Gattungstradition entscheidend weiter. Die Bedeutung dieser Werkgruppe in seinem Orgelschaffen belegen schon die zahlreichen überlieferten Quellen: kaum Autographe, dafür umso mehr Abschriften. Die Entstehung der Werke und die damit verbundenen Fassungsfragen werden in der Einleitung ausführlich dargestellt. Die Neuausgabe David Schulenbergs bewertet die überlieferten Quellen teils neu, indem sie sich so konsequent wie möglich auf Handschriften stützt, die auf Bach oder ihm nahestehende Personen zurückgehen. Dabei entscheidet sich der amerikanische Bach-Experte in der Regel für eine Hauptquelle. Abweichungen anderer Quellen werden im Kommentar dokumentiert. Insgesamt korrigiert die neue Urtext-Edition damit manch andere liebgewordene Lesart hinsichtlich Verzierung, Stimmführung und Notation. Die Online-Präsentation zu diesem Band bietet zum einen Präludium und Fuge in f BWV 534, das vielfach unter Bachs Namen veröffentlicht wurde, dessen Autorschaft aber ungeklärt ist, sowie die beiden Fassungen BWV 543a/1 und 535a/2, um eine synoptische Ansicht zu ermöglichen.