Versteckt fotografiert jemand mit der Handykamera einen beleibten Mann, Polizisten »patrouflanieren« durch die Straßen, und der Plan, sich eine Katze anzuschaffen, wird doch nicht verwirklicht. Man kann sich das Leben erdichten oder es in Gedichtform protokollieren – genau genommen in der Form freier Dreizeiler, die Lukas Meschik seit einigen Jahren schreibt. Anfangs eine Spielerei für zwischendurch, ein Nebenschauplatz zu größeren Prosaprojekten, entwickelte sich daraus eine Sammelleidenschaft. Meschik ist – in erprobter Manier – Beobachter des urbanen Geschehens und zeichnet mit Sprache ein menschenfreundliches Bild der Stadtbewohner*innen. Darin finden sich Alltagsbeobachtungen, sprachliche Stunts und Aphoristisches. Das Bekenntnis zur kleinstmöglichen Form erlaubt eine Verdichtung, bei der in drei (mit Überschrift: vier) Zeilen alles beschrieben und erzählt werden kann; wenn es sein muss, auch ein ganzes kleines Leben. Über tausend Kurzgedichte sind bisher entstanden, Form wahren versammelt etwa die Hälfte von ihnen. Ein Ende ist nicht vorgesehen.