Natürlich kann man glauben, was man will. Aber glauben wir, was wir wollen? Meistens ist es keine Frage der individuellen Entscheidung, sondern des Umfelds, also von Familie, Gruppe, Klasse und Gesellschaft. Wieso aber ist die Welt so versessen auf Glauben, auf Religion, auf Spiritualität? Woher kommt dieses Bedürfnis? Wieso trotzt Transzendentes dem wissenschaftlichen Zeitalter? Nicola Condoleo sichtet und reflektiert in dieser philosophischen Versuchung gegen alles Theistische die Bruchstücke des religiösen Rückbaus. Seine Sammlung von pointierten, pointilierten Gedankengängen geht der Gottlosigkeit nach: Als Kritik am Glauben, an Religionen jeglicher Art, Astrologie, Esoterik zeigt seine essayistische Untersuchung, dass es höchste Zeit ist, sich von der Bevormundung der Mythen zu verabschieden – theoretisch wie auch praktisch. Er bietet keine philosophische Erlösung. Was aber nach der Vertreibung der Engel vom Stecknadelkopf bleibt, ist nichts weniger als – Freiheit.