Wie kaum eine andere Quelle dokumentiert der von Häftlingen gerettete Tätigkeitsbericht des SS-Verwaltungsführers im Konzentrationslager Mauthausen den Zusammenhang von Verwaltung und Gewalt. Die Einträge im Tätigkeitsbericht reichen von monatlichen Nennungen der Zahl der Häftlinge und der Wachmannschaften über Besuche durch nationalsozialistische Prominenz bis hin zum Vermerk der Anwesenheit spezieller Einheiten wie dem Sonderkommando Eichmann vor der Besetzung Ungarns. Dokumentiert wird der Bau des Lagers wie die Errichtung von Außenlagern, die Inbetriebnahme eines Krematoriums, die Beschaffung, Verteilung und zunehmende Verknappung von Nahrungsmitteln, Kleidung und Gebrauchsgegenständen ebenso wie die Anlieferung des Giftgases Zyklon B. Der Tätigkeitsbericht spiegelt so die nationalsozialistische Verfolgungs- und Vernichtungspolitik im KZ Mauthausen in ihrer bürokratischen Routine der Verwaltungsabteilung wider. Bertrand Perz beschreibt in einem einführenden Text Herkunft, Überlieferung und Bedeutung dieses für die KZ-Forschung einmaligen Dokuments und kommentiert ausführlich die über 400 Einträge in diesem Bericht. So erschließt sich diese Quelle auch einem breiteren Publikum.