Jeder Ort, den wir suchen, um ihn unser Zuhause nennen zu können, bleibt doch immer bloß Metapher. Und so suchen wir immer weiter, suchen „wie junge Vögel, stumm und starrend“: Bis wir schließlich hören, dass es niemals ein Ort sein kann. Orte dienen uns bloß, um dem „Geheimnis“ näher zu kommen. Robert Lax schrieb sein Gedicht „It is for Love we wait/Auf die Liebe warten wir“ im Jahre 1955 in Paris zu einer Zeit, als er selbst den „Ort der größten Nähe“ noch suchte – bis er ihn schließlich auf der griechischen Insel Patmos, der Insel der Johannes-Offenbarung, finden sollte. Der Text ist eine wunderbare Entdeckung und ein Geschenk – er erscheint hier zweisprachig, im englischen Original und in deutscher Übersetzung sowie in einer Bearbeitung, die Robert Lax‘ typische vertikale Schreibweise aufgreift – ein Stilelement, das seine Texte verlangsamt und so noch eindringlicher erfahrbar macht.