Der Kern unserer Erdkrise liegt in der verheerenden Annahme, dass der Mensch das Maß aller Dinge sei – und der Rest unbelebtes Objekt. Diese Sichtweise wird von aktuellen Denkströmungen herausgefordert. Der Biologe und Philosoph Andreas Weber geht noch einen Schritt weiter und meint: Die Welt zu denken genügt nicht. Vielmehr müssen wir uns als ihr Sein erfahren – als fühlende, handelnde Materie, wie sie auch Flüsse und Wolken, Bäume und Vögel, Pilze und Humus sind. Ausgehend vom ökologischen Imperativ »essbar sein« entwickelt der Autor eine biologische Mystik, in der Geist und Stoff keine Gegensätze bilden, sondern einander durchdringende Qualitäten einer Welt, deren innerstes Begehren es ist, Leben zu schenken.