Wir kommen aus rauschhaften Zeiten, mindestens gastronomisch betrachtet. Noch vor zehn, zwölf Jahren eine kulinarische Diaspora, schmeckte Berlin plötzlich klug, gegenwärtig, international. Über Restaurants von Weltgeltung konnten wir in den vergangenen Jahren schreiben. Aromen und Atmosphären erleben, die man dann in Hamburg, Köln und im europäischen Ausland neidvoll abgeguckt hat. Da hatte sich was zusammenbraut, der Entdeckungshunger einer jungen Gastronom:innengeneration aus aller Welt und das Talent dieser Stadt, gerade im Improvisierten zu Exzellenz zu finden. In diesen komplizierten Zeiten aber kommt, wenn schon nicht die Currywurst, so doch eine herzhafte Wohlfühlküche zurück. Eine neue Lust am Alltäglichen. Eine schlechte Nachricht? Gar nicht! Gerade jetzt finden die Berliner Küchen zu einer Selbstverständlichkeit, die es Stadt noch nie gab. Herrliche Neueröffnungen erzählen davon. Berlin bittet zu Tisch, herzhafter denn je.
