Das komplexe Werk des amerikanischen Künstlers Cy Twombley (1928-2011) umfasst eine Zeitspanne von rund sechs Jahrzehnten, in der es bis zum Schluß nichts an Ausdruckskraft eingebüßt hat. Twombley war einer der produktivsten Künstler in der Geschichte der neueren Kunst. Gefeiert als einer der bedeutendsten Maler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, verschmolz er das Erbe des amerikanischen abstrakten Expressionismus mit dem der europäischen und mediterranen Kultur. Das Buch zentriert in einem noch nie da gewesenen Umfang drei seiner Hauptzyklen: Nine Discourses on Commodus (1963), Fifty Days at Iliam (1978) und Coronation of Sesostris (2000). Anhand von fast 200 Gemälden, Skulpturen, Zeichnungen und Fofografien wird der gesamte Werdegang des Künstlers nachgezeichnet. Dadurch wir ein einzigartiger Einblick in den ganzen intellektuellen wie sinnlichen Reichtum des Werkes geboten. Von seinen frühen Arbeiten Anfang der 1950er-Jahre, die insbesondere durch die Verwendung von Schrift gekennzeichnet sind, über seine Kompositionen der 1960er-Jahre, seine Reaktion auf Minimal Art und Konzeptkunst der 1970er-Jahre bis hin zu seinen letzten Gemälden, unterstreicht die Werkübersicht die Bedeutung der Serien und Zyklen, in denen Cy Twombly die Historienmalerei neu erfand. Die Monografie bietet in ihrer polyphonen Konzeption mehrere Ansätze mit Essays, die verschiedene Aspekte und Phasen des künstlerischen Wegs von Twombly beleuchtet. sie enthält u. a. Reflexionen und persönliche Eindrücke von anderen Künstlern sowie Erinnerungen seines Assistenten Nicola Del Roscio. Durch diese vielfältigen Zeugnisse wird die Öffentlichkeit nicht nur den Künstler, sondern auch den Menschen Cy Twombly entdecken können.