Hoboken, eine Kleinstadt am Hudson und Teil der New York metropolitan area, an deren Piers vor dem Ersten Weltkrieg die Einwanderer-Schiffe der Hamburg-Amerika Linie anlegten: Sinnbild einer Normalität, die von einem Tag zum anderen ihr Gesicht wechselt. Ulrich Schödlbauers neue Gedichte leuchten die menschliche Ratlosigkeit aus, in die der technokratische Aufbruch der letzten Jahrzehnte die transatlantische Gesellschaft gestürzt hat. Was trägt, trägt nicht. Das / ist eine Erfahrung, die keinem erspart bleibt. Der Ton, spröde-ironisch an der Oberfläche, elegisch im Ganzen, geht an die ethischen Gründe des Weltverhältnisses, in dem sich der Einzelne mit Lagen konfrontiert sieht, die, mächtiger als er und seine Beziehungen, über sein Wohl und Wehe entscheiden: Ansteckender ist der Mensch nachts.