Weiten Teilen der Gegenwartsphilosophie erscheint das Projekt einer philosophischen Gotteslehre als „vorkritisch“ bzw. „onto-theologisch“. Während die religiöse Erfahrung Gegenstand wertvoller deskriptiver bzw. interpretativer Arbeiten ist, wird die metaphysische Frage nach Existenz oder Essenz Gottes meist aus methodischen Gründen eingeklammert. Damit liegt bedauerlicherweise ein genuines Feld der klassischen Philosophie brach, die die Wirklichkeit und deren Grund in begründeter Rede thematisiert. Der vorliegende Band versucht anhand verschiedenster Beiträge aufzuzeigen, dass Gott nicht erst in die Philosophie kommen muss, sondern als Absolutes bzw. Unbedingtes bereits integraler Bestandteil des philosophischen Fragehorizontes ist. Dabei behandeln die einzelnen Autorinnen und Autoren innerhalb entsprechender Rubriken „Gottesglaube und Weltsicht“, „Gottes Existenz“, „Gottes Eigenschaften und Gott-Welt-Verhältnis“, „Gottesglaube und Vernunft“ sowie „Gottesfrage als Sinnfrage“.