Stimmwirbel ist nicht nur ein Gedichtband. Anhand von Kommentaren und Notizen zu seinen Gedichten, Hintergründen und Entstehungsgeschichten philosophiert und resümiert Michel Ackermann sich durch die Welt der Kunst, ihrer Perzeption, der Wahrnehmung und Sprache, der Laute, Klänge und ihrer verschiedenen Bedeutungs-ebenen sowie des menschlichen Geistes und seiner verschiedenen Bewusstseins-zustände. Stimmwirbel ist eine Auseinandersetzung mit der modernen Existenz, ihrer Oberflächenhaftigkeit und dem, was darunter liegt. Dass Michel Ackermann der Musik verhaftet ist, zeigt einmal mehr seine enge Verknüpfung zu sämtlichen Kunstrichtungen sowie als Auswirkung der Umstand, dass er seine Gedichte gern verklanglicht performt. Sein experimenteller Ansatz ist Ausdruck eines sensiblen Kunstverständnisses, in dem es um nichts anderes geht als um Kunst. Auch wenn ich kein besonders engagierter Verfechter der Unterteilungen in „high art“ und „low culture“ oder in der Musik zwischen U- und E-Musik bin, so meine ich dennoch, Unterschiede zwischen Kunst und Kommerz erkennen zu können. Kunst kann sich verkaufen, sie sollte es aber nicht von vornherein müssen, weil die Pflicht zur Rendite ihre Resultate zwangsläufig verändern wird. Solche Manipulation ist erfahrungsgemäß für das Niveau nicht förderlich. Wer nach dem Publikum schielt, hat sich schon verkauft. Wer das Publikum vollkommen ignoriert, läuft Gefahr, ein weltfremder Narr zu sein. Michel Ackermann, aus: Kommentar zu offenheit