Zur Geschichte: Geduldig erzählt Marie weiter von tiefen Geheimnissen, die sich in der vorliegenden Fortsetzung zeigen. Vor allem schildert sie jene von Maurice, die er um alles auf dieser Welt zu verbergen sucht! Doch in seinem Mühen läuft er stets Gefahr, entdeckt zu werden, genauso wie auch der Täter. Die Nachricht über den Tod von Nanine de Bellfor lässt neue Charaden aufleben. Vor allem die Intrigen gegen Simon werden immer grösser, gefährlicher und tödlicher, sein Leben bleibt in grosser Gefahr. Selbst Stefan und sein neuer Mitarbeiter Valentino kommen dem Mörder nur schwerlich auf die Spur. Maurice erkennt als Einziger die Wahrheit und entschliesst sich, selbst nach dem Bösen zu suchen, was ihn in eine fatale Lage bringt. LA'HASAR© scheint der Schlüssel allen Übels zu sein. Auch dann, als nach Nanine de Belfors Tod weitere Attentate auf Simon verübt werden, welche ganz deutlich die Handschrift der Toten tragen, stehen alle vor tiefen und scheinbar unlösbaren Rätseln. Die Geschehnisse nehmen eine unerwartete Wende, und der Ausgang der Story bleibt im Dunkeln. Zum Buch: Das Buch setzt, wie zu erwarten, die Handlungen der Charaktere aus den bereits erschienen Bänden fort. Viele Figuren verschwinden, und neue kommen hinzu, die sich im Haus der Leons bewegen, und ihr Schicksal noch nicht kennen. Eine spannungsgeladene Fortsetzung zeigt dieser fünfte Band. Wo viele Autoren oft zu schwächeln beginnen, weil alles Pulver schon zu Beginn verschossen wurde, legt die Geschichte jetzt erst richtig los. Jedes Kapitel kann mit etwas Besonderem aufwarten: eine düstere Atmosphäre, ein spannungsgeladenes Szenario sowie kleine Überraschungen, mit denen niemand rechnet. ›Stadt ohne Licht‹ bleibt auch in der Weiterführung packend, fesselnd und gespickt mit zahllosen Fassungslosigkeiten. Heikle Themen, Tiefgründigkeit und eine Vielzahl von Wahrheiten sollen den Leser ereilen. Das Ende kann nur erahnt werden, denn es wird auch in diesem Band nicht verraten. Fazit: ›Stadt ohne Licht‹ bleibt auch hier ein echter Lin. Wer dachte, das Böse aus den ersten Teilen sei gnädiger, irrt gewaltig! Das Buch ist sehr realitätsnah, mit vielen Bezügen zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. So kommt einem beim Lesen fast die Galle hoch, wenn man feststellen muss, dass sich auf dieser Welt in all den Jahrzehnten nichts geändert hat und wir uns allesamt noch genauso verhalten wie einst. Vielleicht erkennt der Leser zwischen den Zeilen, dass ›wir die Welt sind‹ und es an uns ist, den Horizont zu öffnen, damit diese zerbrechliche Welt nicht zerstört wird und wir mit ihr. So gesehen bleibt auch der fünfte Band von ›Stadt ohne Licht‹ menschlich sehr nahe, überaus spannend, und ist sicher ein guter Grund, in diese vielschichtige Story einzutauchen. Danach wird nichts mehr so sein, wie es einmal war!