Babylon hat für die Bibel eine immense Bedeutung. Als der babylonische König Nebukadnezzar Jerusalem im 6. Jh. v. Chr. eroberte, hörte der Staat Juda samt König und Tempel auf zu existieren. Das Babylonische Exil begann. Diese Krise gab den Anstoß, biblische Traditionen zu sammeln und zu verschriftlichen. Noch in der Offenbarung des Johannes sind Erfahrungen mit Babylon greifbar, als „große Hure“ wird die Stadt zum Decknamen für das machtgierige Rom. Eher unbekannt ist, dass nur ein kleiner Teil der Exulanten in die Heimat Israel zurückkehrte. In Babylonien blühte dagegen das gelehrte Judentum auf, prägte für Jahrhunderte das gesamte jüdische Leben.