„Die Kunst der Anpassung“ versammelt Kunstwerke und Dokumente, die einen repräsentativen Überblick über das Kunstschaffen in der Steiermark zur Zeit des Nationalsozialismus zu geben imstande sind. Vieles davon stammt aus öffentlichen Sammlungen und folgt im Prinzip der Ausstellungstätigkeit der damaligen Zeit in Graz bzw. in der Steiermark. Die Grazer Situation unterschied sich dabei von jener in anderen österreichischen Städten wie Wien, Linz oder Salzburg gesehen werden. Als südöstlichster Teil des deutschsprachigen Raumes galt die Steiermark, nicht zuletzt durch den Verlust der Untersteiermark nach dem Ersten Weltkrieg, als „Bollwerk gegen Südost“. Entsprechende Bedeutung hatte die Kunst als Trägerin eines verstärkten Heimatgefühls. „Die Kunst der Anpassung“ belegt auf Basis des aktuellen Forschungsstandes mit zahlreichen Dokumenten der Unterwerfung die intensive Kollaboration vieler Künstlerinnen und Künstler und fast aller Kunstorganisationen mit dem Nationalsozialismus. Die Ausstellung zeigt, dass die Logik der Anpassung oftmals mehr als nur eine Strategie des Überlebens war. Nicht zuletzt macht die Ausstellung erschreckend deutlich, wie die Integration der eben noch führenden Künstlerinnen und Künstler in das steirische Kunst und Kulturgeschehen der Nachkriegsdemokratie fast bruchlos erfolgte.