Matthias Wohlgenannt erforscht in seinen Zeichnungen, Objekten und Installationen die Zusammensetzung von Bildern. Er sammelt und produziert Kombinationen aus unterschiedlichen visuellen Bereichen, wobei Aufbauprinzip, Arbeitsweise und Materialität im Zentrum seiner Untersuchungen stehen. Durch die Arbeit in verschiedensten Medien und seine seriellen, oft parallel zueinander entstehenden Werkreihen, legt er seinen Fokus auf eine übergeordnete Tiefenstruktur, beleuchtet die Kohärenzen einer eigenen Dingwelt. Sein Ziel ist es dabei, assoziative Berührungspunkte zu finden und Analogien herauszuarbeiten; daraus entwickelt er Ordnungsmodelle und modulare Systeme. Wertlos gewordene, nach Konsum und Gebrauch zurückgebliebene Hüllen und Abfälle werden zu skulpturalen Existenzen wieder belebt. Entseelte Schatten steigen auf zu Hauptdarstellern. Die strategisch provozierenden "Wursteleien" von Matthias Wohlgenannt verfehlen somit gezielt jenes Pathos des Soliden, das schon aufgrund des verwendeten Materials (Marmor, Stein und Eisen) aller klassischen Bildhauerei bis hin zur Minimal Art zu eigen ist. Eher zeigt sich hier eine Verneigung vor der "armen Kunst", die "povere" Materialien und exemplarische Handlungen in den Mittelpunkt stellt. Matthias Wohlgenannt lebt und arbeitet in München. Er studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Sighard Gille und an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Horst Sauerbruch und Prof. Albert Hien. Derzeit ist er als künstlerischer Mitarbeiter von Prof. Albert Hien an der Akademie der Bildenden Künste München tätig.