Der japanische Filmemacher Akira Kurosawa (1910–1998) gehört noch heute zu den meistzitierten und gepriesenen Regisseuren des internationalen Kinos. Während er in seiner Heimat als "zu westlich" galt und immer wieder Probleme hatte, Geld für seine Filme zu organisieren, stieg er weltweit zu einer Ikone der Filmkunst auf. Die Werkmonografie "Kurosawa" versteht sich nicht als eine biografiebasierte Autorenstudie, sondern analysiert Kurosawas Werk neu, und zwar im Hinblick auf seine Bedeutung für das Weltkino und seine Etablierung einer Ästhetik des langen Abschieds zwischen 1953 und 1993. Mit seinem multiperspektivischen Drama "Rashomon" (1949) modernisierte Kurosawa nicht nur die filmische Narration, sondern lenkte erstmals die Aufmerksamkeit auf das japanische Kino. Vor allem seine chambara (Schwertkampf)-Klassiker der 1950er und frühen 1960er Jahre hinterließen einen bleibenden Eindruck im Weltkino: So entstanden bald westliche Remakes seiner Filme, "Die verborgene Festung" galt 1977 als Inspiration für George Lucas’ "Krieg der Sterne". Seine späteren jidai-geki (Historienfilme) "Kagemusha" (1979) und "Ran" (1985) wurden schließlich direkt von amerikanischen und französischen Geldgebern finanziert. Doch auch in anderen Genres brillierte Kurosawa, so inszenierte er mit "Stray Dog" einen japanischen Film-Noir-Thriller oder widmete sich in "Träume" (1988) einer radikal visionären Imagination. Im Fokus von Marcus Stigleggers Studie steht die Ikone Kurosawa, die sich international etablierte. Gleichzeitig geht es in Stigleggers Monografie um die zeitlose Qualität der Kunst Kurosawas, die Filmregisseure wie Martin Scorsese, Francis Ford Coppola, Oliver Stone und Steven Spielberg bis heute inspiriert. Unter folgender Adresse hat der Autor eine umfassende Filmografie zu Kurosawa veröffentlicht: http://kurosawaakira.wordpress.com/