Die Eleganz des FlaneurhaftenDie installativen Zeichnungen, wie sie Nic Hess in temporär bespielten Räumen ausführt, verbinden in einem komplexen, raumübergreifenden System aus Linien, Flächen, Zitaten und Bildfragmenten realistischer Malerei seine eigene Arbeit mit den Werken anderer Künstler. Kunsthistorisch betrachtet, findet hier der Versuch statt, einen zeitgenössischen bühnenhaften Erzählraum zu schaffen – »als Zusammenspiel von Erinnerungsraum und Bilderzählung, als Erzählraum, den der Betrachter sowohl häufig auf einen Blick in seiner Gesamtheit erfassen, als auch gehend und im Auf- und Nacheinander der Elemente sich ›erlesen‹ kann«, wie Renate Wiehager schreibt. Das führt wie von selbst zu einem Erkundungsflug mit dem Auge und rührt immer wieder am dialektischen Verhältnis von Bild und Zeit, denn einem Hin und Zurück liegt stets ja auch eine zeitliche Struktur zugrunde. Diese Eleganz des Flaneurhaften wird durch die konkrete Einbindung sogenannter Icons der klassischen Moderne subtil gesteigert. Hier wechseln sich fast pop-artige Zitierweisen mit der sanften und ironischen Integration realer Arbeiten. Das hier nun vorgelegte, sorgfältig von Christian Ganzenberg mit dem Künstler erarbeitete Werkverzeichnis bildet alle Installationen von Nic Hess bis heute ab und zeigt in eindrucksvoller Weise diese ganz außergewöhnliche Form zeitgenössischer installativer Kunst! Ausstellung: Daimler Contemporary, Berlin, 17/10/2013–16/3/2014