"Wir waren nie cool und werden es auch nie sein", sagt Coldplay-Sänger Chris Martin ganz entspannt über seine Band. Wer so viel Erfolg hat, kann sich so ein Statement leisten: In den zwanzig Jahren Bandgeschichte haben die vier Briten ungefähr jeden Preis abgeräumt, den es so im Musikgeschäft zu gewinnen gibt - darunter Grammys, Echos und Brit Awards-, jede Menge Edelmetall eingeheimst und in den USA und Europa mit fast jedem neuen Album wieder die Charts angeführt. Auf ihren Tourneen füllen Coldplay regelmäßig die großen Stadien, und Spotify erklärte sie 2016 mit mehr als 5 Milliarden abgerufenen Songs offiziell zur meistgestreamten Band der Welt. Nicht schlecht für vier unaufgeregte, grundanständige Jungs von der Insel, die seit der Gründung ihrer Band 1996 in derselben Besetzung unterwegs sind und deren größte Schlagzeilenträchtigkeit bisher darin lag, dass Chris Martin einige Jahre mit der Schauspielerin Gwyneth Paltrow verheiratet war. Genau das ist ihr Erfolgsrezept - und davon abgesehen geht es bei Coldplay um die Musik, um ihren bewegenden, melancholischen Gitarrenpop, geprägt von Martins unverwechselbarer Falsettstimme, die ihnen Hits wie "Yellow", "Viva La Vida", oder "Trouble" bescherte. Galten sie zu Beginn ihrer Karriere noch als Nachfolger von Indierockern wie Travis oder Radiohead, lieferten sie in den letzten zehn Jahren großartig melodiöse Rockhymnen ab, die ein breites Publikum begeisterten. Mit Coldplay - Die Biografie legen Debs Wild und Malcolm Croft jetzt ein fundiertes, intimes Werk vor, das mit reichlich Insiderwissen punkten kann: Debs Wild war 1998 als A&R-Managerin dafür verantwortlich, dass Coldplay den ersten Plattenvertrag bekamen, und sie blieb der Band seither eng verbunden. Wild begleitete Coldplay bei ihrem märchenhaften Aufstieg von kleinen Clubs in die großen Stadien, und sie weiß, dass es stimmt, wenn sie sagt: "Mit der >A Head Full Of DreamsGrößte Band der Welt< wirklich verdient. Auch wenn U2 das jetzt bestimmt nicht gern hören."