Tippetts Klavierkonzert, das er zwischen 1953 und 1955 geschrieben hat, kann sowohl als Kommentar aus der Zeit Mitte des 20. Jahrhunderts zu den früheren bombastischen und wirkungsvollen Konzertarten als auch als Reaktion dagegen angesehen werden. Die erste Anregung dazu erhielt Tippett, als er Gieseking den ersten Satz von Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 für ein Konzert im Jahr 1950 proben hörte. Tippett schrieb später über die Entstehung seines eigenen Konzerts: "Unter dem Einfluss eines außergewöhnlich poetischen, doch zugleich klassischen Vortrags des Beethoven-Satzes fand ich mich selbst davon überzeugt, dass ein zeitgenössisches Konzert geschrieben werden könnte, in dem das Klavier wieder einmal wegen seiner Stimmungshaftigkeit eingesetzt wird." Neben den anerkannten Einflüssen Beethovens wurde die musikalische Sprache des Konzerts, wie Tippett selbst eingestand, hauptsächlich von seiner eigenen Oper "The Midsummer Marriage" beeinflusst, die er gerade fertig gestellt hatte. Der Komponist selbst bemerkte zu seinem Konzert: "... die Musik ist reich, linear, lyrisch, wie in dieser Oper."