In ihren Anfängen bei Vico und Herder hatte es sich die Kulturwissenschaft zum Ziel gesetzt, die ganze Welt zu erfassen. Die Kulturen unterschiedlicher Länder sollten untersucht und verglichen werden. Können diese komparatistischen Ansätze aus der Frühzeit der Kulturwissenschaft heute wieder erfolgreich verwendet werden? Der japanische Literatur- und Medienwissenschaftler Yûji Nawata entwickelt an Beispielen aus der deutschen und japanischen Literatur eine systematische Vergleichsperspektive und erprobt die Anwendung komparatistischer Methoden der Kulturwissenschaft. Untersucht werden Texte, von denen die ältesten aus dem späten 18. Jahrhundert stammen, die jüngsten im späten 20. Jahrhundert entstanden sind. Sowohl die japanische als auch die deutsche Literatur wird dabei im globalen Zusammenhang und zugleich in den jeweiligen lokalen Kontexten der Mediengeschichte analysiert, die mit der Wissenschaftsgeschichte, der Geschichte der Bildkultur, aber auch der Kriegsgeschichte eng verwoben ist.