Das Buch wird als Leitmedium der Gegenwart durch den Computer abgelöst. Damit ist keineswegs gemeint, daß künftig keine Bücher mehr existieren werden oder gar, daß Schreiben und Lesen ihre Bedeutung verlieren. Daß die alten Kulturtechniken des Lesens oder Schreibens durch die technologischen Entwicklungen keineswegs überflüssig werden, ist allein daraus ersichtlich, daß die heute bekannten Formen von Computerarbeit immer noch in großem Ausmaß mit Lesen und Schreiben verknüpft sind. Selbst mit den wesentlichen Neuerungen der Kommunikationsverhältnisse durch Visualisierung von Kommunikation wird sich daran nichts ändern. Auch die Tatsache, daß durch diese Evolutionen Bilder immer stärker an die Stelle alphabetischer Notationen treten, bringt das Lesen und Schreiben nicht zum Verschwinden. Gerade die Trivialität derartiger Überlegungen gerät immer wieder in Vergessenheit, wenn über das Schicksal des Buches gesprochen wird. Beide Kulturtechniken – Lesen und Schreiben einerseits sowie das Medium Buch andererseits – sehen sich allerdings einer Veränderung ihres Stellenwertes gegenüber.