Unsere Gesellschaft versinkt im Pessimismus und viele Christen gehen vorne weg. Pünktlich zu den Ereignissen in Israel wird eine neue Runde des Weltendes eingeläutet. Im Anbetracht von Klimakrise, Ukrainekrieg, Kulturkrieg und jetzt Krise in Nahost scheinen manche sich fest in ihrer Ansicht bestätigt zu fühlen, dass wir hier und jetzt mit großen Schritten auf die ultimative Apokalypse zusteuern. Manche scheinen sie fast sehnsüchtig herbei zu sehnen. Wie dramatisch, wenn eine gewisse theologische Vorstellung von der Endzeit uns den Blick auf Hoffnung verschließt. Als ob das Evangelium nicht mehr als eine kraftlose Idee für gute Zeiten wäre. Was wir beim Debattieren über die Endzeit leicht aus den Augen verlieren, ist unser Kernauftrag: Hoffnungsbotschafter für die Welt zu sein. Wenn wir uns die Freude und Zuversicht stehlen lassen, sind wir auch keine Hilfe für die Welt. Das Evangelium ist die Botschaft von der persönlichen Transformation hin zum Guten, Gesunden, Besseren, zu Gott selbst. Wenn viele Menschen, diese Transformation erleben, kann sich die Gesinnung einer ganzen Gesellschaft verändern. Wo hört man gerade diese Stimmen? Keiner weiß, wann das Ende wirklich kommen wird. Die Endzeit ist vor 2000 Jahren angebrochen und so lange gibt es auch schon die Momente, in denen Menschen dachten, schlimmer kann es nicht mehr werden. Ich persönlich traue mir nicht zu, zu erahnen, wann das Ende dieser Welt gekommen ist. Was ich aber ganz gewiss nicht möchte, ist mein Dasein in Schockstarre fristen und zu paralysiert sein, um meine von Gott gegebenen Talente einzusetzen. Ganz am Ende macht Gott alles gut. Darauf steuern wir unmittelbar zu. Darauf möchte ich mein Augenmerk richten. Diese Tatsache hilft mir immer wieder alles Schwere einzuordnen und nicht zu überhöhen. Zuversicht braucht Mut. Wird sie zerstört, tut das weh. Die Alternative ist, schon gar nicht erst mit Hoffen anzufangen und dauerhaft Depression zu pachten.