In »Das Fleisch der Engel« beschwört Alda Merini in freien, ungebundenen Gedichten einen großen Mythos der Religionen, im Namen der Sehnsucht nach dem Unendlichen, mit Worten, die wie ein Echo widerhallen: »heilig und verflucht zugleich«. Dabei sind ihr die himmlischen Wesen Begleiter und haltgebende Verbündete im Kampf gegen Dämonen und Versuchungen. Dem direkten Ausdruck von Empfindungen verdankt es sich, dass Alda Merinis visionäre Dichtung voller Rebellion und Liebe die Lesenden, vor allem auch die jungen, unmittelbar berührt. Die Erinnerungen »Meine Männer: Fetzen einer sentimentalen Autobiografie«, der zweite Teil des vorliegenden Buchs, hat Alda Merini mit 70 Jahren diktiert: Surreales und Provokantes über Dichter, Vagabunden und Freunde, die in ihrem Leben eine Rolle spielten. Mit blühender Fantasie gibt sie in diesen Prosafragmenten einen tiefen Einblick in ihre Existenz, geprägt von der Einsamkeit langer Jahre in psychiatrischen Anstalten, einem unstillbaren Hunger nach Leben und der immensen Liebe zur Poesie. Die Reihe PERLEN ermöglicht es, das Werk dieser außergewöhnlichen Dichterin kennenzulernen.