Meine ersten beiden Bände der Harz-Geschichte berichten chronologisch von der geologischen Entstehung des Harzgebirges bis zum Ende des Hochmittelalters. Die meisten Erkenntnisse aus diesem gewaltigen Zeithorizont liefern die Geologie, Paläontologie und Archäologie. Schriftliche Quellen beginnen mit der Römerzeit und nehmen über das Früh- und Hochmittelalter langsam zu, sind aber immer noch sehr spärlich. Mit meinem 3. Band der Harzgeschichte berichte ich über die Zeit des Spätmittelalters, also von etwa 1250 – 1500. Die Quellen sind nun schon erheblich dichter, trotzdem weisen sie noch viele Lücken auf. Natürlich überschneiden sich in der geschichtlichen Epoche des Mittelalters die zwei Phasen des Hoch- und Spätmittelalters teilweise. Ich habe mir in diesem Band die Aufgabe gestellt, die verschiedensten Grundherrschaften der Harzregion vorzustellen. Diese hatten sich teilweise zwar schon im Hochmittelalter herauszubilden begonnen, explizit kamen sie aber erst im Spätmittelalter zu Macht und Einfluss. Es war nun üblich, den Besitz zu vererben, was zu einer weiteren Zersplitterung der Grundherrschaften führte. Ergebnis dieser Herrschaftspolitik war, dass sich die Herrschaftsgeschlechter immer mehr verzweigten und die Untertanen somit immer mehr Vertreter des Adels und der Kirche zu versorgen hatten. Diese Situation spitzte sich bis zum Ende des Mittelalters immer weiter zu – Ergebnisse dieser Ausbeutung der Untertanen waren wachsende Unzufriedenheit, die in der der Reformation und dem Bauernkrieg gipfelten.