
Die Ökonomie hat Maß und Mitte verloren. Aufgrund neuer Arten des Wirtschaftens driftet Deutschland von der Sozialen Marktwirtschaft zunehmend in eine "Raubökonomie" ab. Denn Finanzakteure, Unternehmen, Politiker und Verwaltungsbehörden bewirtschaften zentrale Lebensbereiche - vom Wohnraum über die Steuererhebung bis zur Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung - mit zunehmender Ignoranz und Rücksichtslosigkeit gegenüber den Belangen der Menschen. Doch nicht nur die großen Akteure profitieren: Auch wir selbst als Individuen - als Arbeitnehmer, Konsumenten, Bürger und Wähler - sind Teil dieser neuen Ökonomie, in der jeder auf den eigenen Profit ausgerichtet ist. Kann eine Gesellschaft und Wirtschaft auf diese Weise langfristig funktionieren? Der Band zeichnet die tiefgreifenden Veränderungen der letzten vier Jahrzehnte in der deutschen Wirtschaft und ihre Ursachen nach. Es wird gezeigt, wie politisches Wegsehen, regulatorisches Versagen, neue Steuerungsinstrumente in Unternehmen und Verwaltungen dieses neue Wirtschaften befördert haben. Die Kritik der herrschenden Zustände werden mit Reformideen verknüpft: von wirksamer Regulierung über demokratische Kontrolle bis hin zu einer Rückbesinnung auf Wettbewerb, Markt und Leistung als zentrale Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft. Das Ergebnis ist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine auf Fairness und Ausgleich basierende Ökonomie. Ein mutiges und streitbares Buch für eine überfällige Debatte.