Mit Rodelinda zeigt das Theater an der Wien eines der perfektesten Werke Händels. 1725 entstanden, wird die Oper einerseits zwar noch den formalen Konventionen der Epoche gerecht, bringt jedoch eine ausnehmend emotionale und psychologisierende Charakterzeichnung der einzelnen Figuren auf die Bühne. Das legendäre Schicksal der treuen langobardischen Königin Rodelinda bot Anlass zur Ausbreitung größter Kunst in musikalischer Affektgestaltung: Eifersucht, Trauer, rasende Liebe, Hass, Sehnsucht, Angst und Reue – Händel komponierte ein mitreißendes Feuerwerk rasch wechselnder Gefühle.