Zum Buch:
Auch wenn man heutzutage eher seltener auf Reisen „strandet“, so gibt es dennoch genügend Gründe, aus denen jede auch noch so ausgeklügelte Reiseplanung durchkreuzt werden kann.
Wie da wären: eine ausgefallene Fähre, weil es seit drei Tagen kontinuierlich stürmt, das langwierige Warten auf ein Ersatzteil für den einzigen Überlandbus, der Ausbruch eines Vulkans oder einer Pandemie oder auch schon mal das Ausnüchtern mehrerer sturzbetrunkener Crewmitglieder – inklusive des Piloten.
Ein triftiger Grund kann auch sein, dass man sich schlichtweg dazu entschlossen hat, länger als geplant an einem Ort zu bleiben – weil es eben doch viel schöner dort ist, es noch mehr zu entdecken gibt als gedacht und/oder man einfach nicht mehr weg will.
In sechsundsechzig kleinen Geschichten, die er trefflich „Robinsonaden“ nennt, führt Helge Sobik den Leser an so ungewöhnliche Orte wie Muscat, Nantucket oder Marsa Matrouh, erzählt anekdotenreich und spannend von Begegnungen in den Dünen bei Hvide Sande oder auf dem Rodeo Drive, und all das liest sich wie eine Einladung, ein sprachgewandter Reiseführer, der ein tiefsitzendes Gefühl von Fernweh vermittelt.
Axel Vits, Köln